Tabus im betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ment: Nach­be­richt CSR-Cir­cle vom 30. Janu­ar 2025

CSR-Circle 30. Januar 2025 Sandra Majewski

Offen spre­chen, wo ande­re schweigen 

Das geht nie­man­den etwas an! Das ist mir pein­lich!” – Mit die­sen Wor­ten beginnt eine Aus­ein­an­der­set­zung mit einem The­ma, das oft lie­ber ver­schwie­gen wird: Tabus im Betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ment (BGM). Am 30. Janu­ar fand unser ers­ter CSR-Cir­cle des Jah­res statt – und wir haben uns bewusst einem schwie­ri­gen, aber umso wich­ti­ge­ren The­ma gestellt.

War­um wir über Tabus spre­chen müssen

Ob Schlaf­stö­run­gen, Depres­sio­nen, Burn-out, Wech­sel­jah­res­be­schwer­den, Long Covid oder Sucht­er­kran­kun­gen – vie­le gesund­heit­li­che Her­aus­for­de­run­gen haben einen direk­ten Ein­fluss auf das Arbeits­le­ben, doch sie blei­ben oft unaus­ge­spro­chen. In unse­rer Gesell­schaft, die sich Offen­heit auf die Fah­nen schreibt, herrscht den­noch Schwei­gen aus Scham oder Über­for­de­rung. Doch genau hier setzt ein moder­nes, nach­hal­ti­ges Gesund­heits­ma­nage­ment an: Wie kön­nen Unter­neh­men eine Kul­tur schaf­fen, in der Betrof­fe­ne Unter­stüt­zung fin­den, ohne Angst vor Stig­ma­ti­sie­rung haben zu müssen?

Star­ke Stim­men für schwie­ri­ge Themen

Gemein­sam mit mei­ner Co-Mode­ra­to­rin Cor­ne­lia Dankl durf­te ich durch einen Vor­mit­tag vol­ler Erkennt­nis­se, Per­spek­ti­ven und ehr­li­cher Gesprä­che füh­ren. Unse­re Expert:innen und Betrof­fe­nen teil­ten ihre Erfah­run­gen und boten wert­vol­le Ein­bli­cke in die Rea­li­tät hin­ter den Tabus. Beson­ders berei­chernd waren die Bei­trä­ge von:

  • Bir­git Pich­ler, Gesund­heits­ma­nage­ment – Bera­tung und Training
  • Dr. Vero­ni­ka Pel­li­kan Foun­der & CEO Wech­sel­wei­se Medi­en GmbH, die sich inten­siv mit den Her­aus­for­de­run­gen der Wech­sel­jah­re im Berufs­le­ben beschäftigt.
  • Dr. Mar­tin Reschl, Co-Foun­der Heal­th­doc­tors,  der einen Blick auf die medi­zi­ni­sche Sei­te die­ser Gesund­heits­fra­gen warf.
  • Zwei Vertreter:innen der Anony­men Alko­ho­li­ker Öster­reich (AA), die ein­drück­lich schil­der­ten, war­um Sucht­er­kran­kun­gen am Arbeits­platz oft unaus­ge­spro­chen blei­ben und war­um damit nie­man­dem gehol­fen ist.
  • Jut­ta Olev von FEM Süd, die den Zusam­men­hang zwi­schen psy­chi­scher Gesund­heit und betrieb­li­chem Wohl­be­fin­den beleuchtete.
  • Flo­ri­an Rei­te­rer von MEN, der die Her­aus­for­de­run­gen von Män­ner­the­men wie psy­chi­sche Erkran­kun­gen thematisierte.

Gemein­sa­mer Appell an Unter­neh­men: Ver­ant­wor­tung über­neh­men, Din­ge anspre­chen, geschütz­te Räu­me schaffen

Der CSR-Cir­cle hat ein­mal mehr gezeigt, dass Gesund­heit ein ganz­heit­li­ches Kon­zept ist, das kör­per­li­che, psy­chi­sche und sozia­le Aspek­te ver­eint. Unter­neh­men sind gefor­dert, eine Arbeits­um­ge­bung zu schaf­fen, die nicht nur prä­ven­tiv wirkt, son­dern auch einen offe­nen und wert­schät­zen­den Umgang mit gesund­heit­li­chen Her­aus­for­de­run­gen ermög­licht. Das bedeu­tet nicht nur, ent­spre­chen­de Maß­nah­men und Ansprech­per­so­nen bereit­zu­stel­len, son­dern auch eine Unter­neh­mens­kul­tur zu för­dern, in der Betrof­fe­ne sich sicher füh­len, über ihre Pro­ble­me zu sprechen.

Mein Fazit: Ein muti­ger, gelun­ge­ner Auf­takt für 2025

Wir haben uns – wie schon so oft – nicht vor schwie­ri­gen The­men gescheut. Der ers­te CSR-Cir­cle des Jah­res hat erneut gezeigt: Es gibt viel zu tun, aber eben­so vie­le enga­gier­te Men­schen, die bereit sind, die­se Her­aus­for­de­run­gen anzu­neh­men. Las­sen Sie uns gemein­sam dar­an arbei­ten, betrieb­li­che Gesund­heits­för­de­rung zu ent­ta­bui­sie­ren und neue, ehr­li­che Wege für eine gesun­de, nach­hal­ti­ge Arbeits­welt zu gehen.

 

Bild­nach­weis: Mar­ti­na Draper

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